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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 67

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Heimgekehrt. Das Eiserne Kreuz. Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben. 67 Nur starrende Wände, Trümmer und Grauen. Doch — sie schauen — und schauen: Wo einst das kleine Fenster war, ein Nest und ein zwitscherndes Schwalbenpaar! Und die Linde, die alte Linde steht! Wie grün ist die Linde im Frühlingsschein! Wenn der Sommer mit Blüten sie übersät und die Bienen summen — wie schön wird das sein! Da sprachen sie mutig (Gott mag's ihnen lohnen): „Man kann auch zwischen drei Wänden wohnen!" Ein notdürftig Dach! Sie griffen es an, — nicht lange, so war die Arbeit getan! Kam jüngst an der kleinen Hofstatt vorbei. Blumen blühten im Gartengeheg: Reseda und Rittersporn, Akelei; Tausendschön säumte den Mittelweg. „Nun, liebe Frau Nachbarin, geht es noch immer?" Sie schaffte zur Seite just Schutt und Trümmer und grüßte: „Im Herbst schon bauen wir vielleicht!" Und hat mir ein paar Rosen gereicht. Frieda Jung, „Aus Ostpreußens Leidenstagen." Verlag Ernst Buchheim. Cöthen. 4l Das Eiserne Kreuz. Tapfere Krieger werden oft mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Es ist ein Kreuz von Eisen und mit Silber eingefaßt. Oben ist eine Krone, in der Mitte ein W und unten die Jahreszahl 1914 angebracht. Vor mehr als hundert Jahren (am 10. März 1813) hat der König Friedrich Wilhelm Iii. es gestiftet. Zum erstenmal wurde es 1870 und dann wieder am 5. August 1914 erneuert. Es gibt ein Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse. Letzteres wird an einem schwarz-weißen Bande im Knopfloch getragen. Schon viele Krieger sind mit diesem Ordens- und Ehrenzeichen belohnt worden. Jos. Schiffels, „Kriegserzählungen für die Kleinen." Verlag Georg Fischer. Wittlich. 42. Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben. Nach „Kieler Neuesten Nachrichten." 1. Mein Eisernes Kreuz habe ich am 20. August 1914 in der Schlacht bei Walterkehmen bei Gumbinnen erhalten. Unsere Division kam aus der Gegend von Darkehmen und Goldap und marschierte die ganze Nacht durch mit einer Stunde Pause. Morgens um fünf Uhr fielen die ersten Schüsse. Unsere Truppen wurden sofort auseinandergezogen, und dann wurde kompagnieweise ausgeschwärmt. Die Russen hatten sich stark verschanzt. Beim

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 85

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Das Note Kreuz. Liebesarbeit des Noten Kreuzes. 85 den Kirsch- oder Heidelbeerkuchen zum Vesperkaffee mochten wieder alle. Wer will sich da wundern, wenn zur Grießsuppe abends keine Eßlust da war? Grieieießsuppe! So allerlei Aufschnitt, der schmeckte noch eher. Freilich gab's manchmal unruhige Träume und vielmals Bauchweh. Und dann kam auf einmal ein harter Mann, Krieg geheißen, der jagte die großen und kleinen Kinder von den vielen süßen und guten Dingen hinweg. Schmalhans wurde Küchenmeister und alle lernten, daß Hunger der beste Koch ist. Hei, wie schmeckten ihnen jetzt die derbe Kost und die Schwarzbrotschnitte! Ja, Kinder, das haben wir früher alle nicht gewußt, daß wir im Schlaraffenland lebten! Nicht wahr? Wally Eggert in: „Für unsere Kleinen." Beilage der „Königsb. Hausfrau." 55. Das Rote Kreuz. Das Rote Kreuz ist ein großer Verein, der vor allem die Leiden des Krieges zu lindern sucht. Sein Abzeichen ist ein rotes Kreuz auf weißem Felde. Dieses Zeichen tragen nicht nur die Personen, sondern auch die Gebäude, Plätze und Gegenstände, die im Dienste jenes Vereins stehen. Sie dürfen im Kriege nicht beschossen werden, wenn sie das rote Kreuz tragen. Doch unsere Feinde kehren sich nicht immer darnach. Die Mitglieder des Roten Kreuzes helfen die Verwundeten aufsuchen, verbinden und verpflegen. Namentlich in den Lazaretten sind sie tätig. Auch sammeln sie Liebesgaben aller Art und schicken sie ins Feld. Durchziehenden Truppen reichen sie Erfrischungen. Im Frieden unterstützt der Verein arme und hilfsbedürftige ^annlien. Schiffels, „Kriegserzählungen für die Kleinen." Verlag Georg Fischer. Wittlich. 56. Liebesarbeit des Roten Kreuzes auf dem Produktenbahnhof in Königsberg. (Verband- und Crfrischungsstelle vom Roten Kreuz.) Nach Oskar Schwonder. An einem Sonntagnachmittag im März 1915 bestiegen wir am Kaiser Wilhelmplatz zu Königsberg einen elektrischen Wagen und fuhren bis zum Nassen Garten, dem gegenüber sich der Produktenbahnhof befindet. Wir kamen auf dem Bahnhof in dem Augenblicke an, als gerade ein endlos langer Soldatenzug abgefertigt wurde. Die -Waggons waren von außen mit Hunderten von Kreidebildern verziert. Mit Gesang und Tücherschwenken, das wir lebhaft erwiderten, fuhren unsere Braven, von treuer Liebe bis zuletzt umhegt, einer ungewissen Zukunft entgegen. Wir aber vertieften uns nunmehr, von einer liebenswürdigen Vorstandsdame des Roten Kreuzes geführt, in die Einzelarbeiten der außerordentlich umfangreichen Liebesarbeit, die an dieser Stätte unsern Tapfern und damit dem deutschen Vaterlande geleistet wird. Die Verband- und Erfrischungsstelle vom Roten Kreuz, die hier am

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 150

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
150 Die Kuren. Glauben, in dem unsere Eltern selig geworden sind und bei dem auch wir ein seliges Ende finden werden." Man kann den lettischen Volks stamm im allgemeinen als einen hübschen und wohlgebildeten bezeichnen. Sowohl Männer wie Frauen haben oft anziehende Gesichter. Die Lettinnen halten es für durchaus unschicklich, im bloßen Kopfe zu gehen. Mag demnach ein lettisches Mädchen auch das schönste Kopfhaar Haben, so bekommt die Welt doch nichts davon zu sehen. Die Sitte schreibt nämlich vor — und die ganze lettische Landbevölkerung gehorcht ihr unbedingt — das Haupthaar stets mit einem Tuche zu bedecken. Dies Tuch umschließt in einem Halbkreise die Stirn, wird unter dem Kinn zugebunden und fällt hinten in einer Spitze auf den Nacken. Die Tücher sind meist von Kattun oder leichtem wollenen Stoffe und mit bunten Blumen durchwirkt. Das junge, reizende Gesicht der Lettin blickt aus dem Tuche gleichsam wie aus einem Rahmen hervor. Fassen wir unsere Betrachtung der Kuren in ein Schlußurteil zusammen, so haben wir uns im ganzen sehr günstig über sie auszusprechen. Sie waren in der Vergangenheit sehr tapfere Heiden und sind in der Gegenwart sanfte, fügsame Christen. s7?ctd) Ludwig 03runter, „Kurland." Schilderungen von Land und Leuten. Verlag Heinrich Matches. Leipzig.

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 79

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Das Feldpaket. 79 Die übrigen von den Damen des Königsberger Fernsprech- und Telegraphenamtes gestrickten Strümpfe wurden nebst Schokolade und Zigarren an die 8. Armee gesandt. Auch dieser Gabe waren Verse beigefügt wie: „Mit diesen Socken, stark wie Eisen, kannst Du getrost bis Moskau reisen, und ist der Krieg dann endlich aus, schenk' sie dem bösen Nikolaus." ((0ftmu6. g,9« 53. Das Feldpaket. Agnes Harder. r. Wer wird wohl meine Strümpfe tragen, die ich so sorgsam hab' gestrickt? Sie werden ihn gewiß nicht plagen, sie haben sicher nicht gedrückt! Sind deutscher Fleiß! In Jugendtagen setzt' ich schon meine Ehre dran. Wer wird wohl meine Strümpfe tragen? Ich wünscht' — ein deutscher Landwehrmann! 2. Wen wird mein Weihnachtslichtlein grüßen, das oben in der Kiste lag? In seinem Glanz wird sich erschließen manch ein vergangner Weihnachtstag! Mag Wehmut dann den Schmerz versüßen, daß Weib und Kind so fern, so fern. — Wen wird mein Weihnachtslichtlein grüßen? Ein Vaterherz? — Ich wußt’ es gern! 3. Du schlichter Band im schwarzen Kleide, du liebes Neues Testament, wer liest dich, sich zur Augenweide, wenn hell der Stern vom Himmel brennt? Wem nimmst du banges Herzeleide im fernen Osten auf der Wacht? Du schlichter Band im schwarzen Kleide, hast du den Knaben fest gemacht? 4. So wandre, liebe Weihnachtskiste, verschnürt, vernagelt, rot beklebt! Wenn ich auch gar zu gerne wüßte, wer lächelnd deinen Deckel hebt: — Es kommt schon in die rechten Hände das Buch, der Strumpf, das Weihnachtslicht! Es gibt an unsrer Front am Ende unrechte Hände wirklich nicht!

5. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 112

1916 - Stuttgart : Franckh
112 Vivatbändcr. (Mit 3 Abbildungen.) Sie haben eine lange Geschichte, diese buntfarbigen Seidenbänder mit dem Aufdruck der Daten wichtiger historischer Ereignisse. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges wurden sie wohl das erstemal an die Öffentlichkeit gebracht, und als 1763 Fried-ricus Rex als siegreicher Feldherr wieder in Berlin einzog, trug alle Welt die farbigen Abzeichen. Die einen schmal und kurz, die andern länger, und viele, die es hatten, sogar in großer Breite über der Brust, Frauen und Jungfrauen in den Haaren und Knaben und Jünglinge an den Hüten. Überall prangte das Wort „Vivat" und darunter der Name des großen Preußen-königs. Die Verfertiger jener Vivatbänder haben gewiß kein schlechtes Geschäft gemacht, und was sie sich ersonnen und ausgedacht, das wurde dann im Lauf der kommenden Jahrzehnte von manchen anderen mit mehr oder weniger Geschick und Erfolg nachgeahmt. So besitzt man Vivatbänder ans der Zeit der Befreiuugskriege und man hat solche aus den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ja, man ging soweit, mitunter auf einzelne Personen, (z. B. Menzel) bei besonderen Anlässen eigens Vivatbänder herzustellen, wie man daneben auch bei Fürstenbesuchen, fürstlichen Hochzeiten, Taufen, Jubiläen usw. solche Bänder herausbrachte. Auch der große Krieg 1870/71 ließ die Vivatbänder wieder ausleben. Mau hörte allerdings nicht viel davon, und es scheint fast, als ob sie sich so lebhaften Anklangs wie zu Friedrich des Großen Zeiten nicht erfreut haben. Nun hat auch der gegenwärtige Weltkrieg den Gedanken der Vivatbänder neu aufleben lassen, und es darf gewiß als ein rühmenswertes Zeichen unserer Zeit gedeutet werden, daß man sie sofort in den Dienst der Wohltätigkeit stellte. Ihre Ausgabe erfolgt heute für die Zwecke des Roten Kreuzes. Das bedingt einesteils möglichste Billigkeit des Verkaufspreises und andernteils die Ausgabe der einzelnen Bänder in großen Massen, denn so nur werden Zweck und Erfolg einander entsprechen. Der glänzende Siegeslauf unserer Heere im Westen und Osten von Anfang des Krieges ab bis zum Sommer und Herbst dieses Jahres, das Hervortreten einer ganzen Reihe hervorragender Heerführer und D □ Helden, die kühnen Taten unserer Auslandskreuzer und U-Boote, die Eroberung von mehr als 40 Festungen und manches andere mehr haben es mit sich gebracht, daß eine große Zahl solcher bunter Seidenbänder ausgegeben werden konnte. Namhafte Künstler, wie Lovis Eorinth, Professor Kolb, Professor Emil Doepler d. I. u. v. a., haben sich bereit finden lassen, den Bändern in bezug aus die Zeichnung des Ausdruckes ein besonderes künstlerisches Gepräge zu verleihen, was wiederum ihre Verbreitung forderte, denn so zahlreich sie an sich sind, so haben sie doch auch einen lebhaften Absatz gefunden. Daß diese bunten Siegeszeichen noch obendrein ein reizvolles Objekt für jede Kriegssammlung darstellen, braucht eigentlich nicht besonders betont zu werden, die paar Proben, die wir hier in den Abbildungen zeigen, können es nur bestätigen. Eine besondere Beschreibung erübrigt sich angesichts der Klarheit der Zeichnung. Die Bilder entsprechen etwa i/3 der natürlichen Größe. Der Verlag von Amsler uuü Rutharöt, Berlin, darf jedenfalls das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, mit der Neubelebuug dieser zum Teil recht reizvollen Siegeszeichen einer gewiß nicht unerheblichen Menge des deutschen Volkes eine Freube gemacht zu haben, um so höher zu bewerten sein wirb, als mit ihr zugleich auch einem vaterländischen Zweck gebient wirb. -z- Das Lausoleum. Droben steht am Scherenfernrohr Still und froh ein Herr vom Stab. Drunten rennt zum Lausoleum Eine Kompagnie im Trab. Weithin winkt der Kleiderofen Und zum Himmel stinkt sein Rauch — Der vom Stabe lächelt spöttisch Aber plötzlich juckt's ihn auch! Drunten trägt man sie zu Grabe, Die des Kriegers Sorg und Qual. Du vom Stabe, — seiner Knabe! Dich — entlaust man auch einmal. L. (F.a.r. 84) in der Kriegztg. für das 15. A K. Vivat» r. tvnoe*.X s mir '•Wl Wttvnü Juni. Tapfere Ausdau« Wintcr-Sdiladbt Sieg Ube.r Oie Russen Champagne 10 rcbruaa -zqmarz Opatovv ‘hokt 1<m I lecbäri 0a£ehmieg>et ibesu utseu J unbntcnonrotr/vkrcuz Tret Vtvaroänder aus dem Verlag v. Amsler L Nuthardt tn Berlin.

6. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 114

1916 - Stuttgart : Franckh
114 er gab dem Russen das größere Stück davon uno behielt das kleinere. „Nun bist du mein Gefangener," sprach er, „Da muß ich dich wohl füttern." Er selber aß auch ein paar Bissen und nahm einen Schluck aus Der Feldflasche. Davon aber bekam der Kosak nichts ab, soweit sich auch die Nasenflügel in feinem flachen bärtigen Gesicht blähten und so glänzig seine kleinen listigen Augen leuchteten. Während so die Menschen ihr Frühstück verzehrten, dursten die Tiere nicht darben. Der Schimmel erhielt den Rest eines Heubündels vorgelegt, und der Teckel sollte sich mit einer Brotrinde begnügen. Aber der Hund war ungnädig gelaunt: er nahm nichts. Als ihm gar der Russe zu nahe kam, fing er tükisch zu knurren an, so daß man unter den gefletschten Lefzen die weißen fpitzen Zähne sah. Zuerst war der Russe mit der Mahlzeit fertig, danach der Schimmel, zuletzt Peter. Er reichte die letzten Brotbrocken auf der flachen Hand dem Pferde hin, klopfte ihm den Hals und sagte: „Nu, dann wollen wir's mal wieder versuchen!" Der Schimmel hatte sich ausgeruht, und ein wenig rascher als tags zuvor kam der Wagen vorwärts. Aber die Freude konnte nicht lange währen, es war nun einmal unmöglich, daß ein Pferd auf die Dauer die Last von der Stelle brachte. Der Kosak griff bei allen Hantierungen hilfreich zu. Mit einer wahrhaft sklavischen Unterwürfigkeit, die den wackeren Peter fast ein wenig anwiderte, nahm er ihm, leicht begreifend, ja vorausahnend, die Verrichtungen ab, und als sich das Gefährt in Bewegung fetzte, stürzte er sich sofort aus den Schimmel, um ihn mit wilden Zurufen, mit Faustschlägen und Knüffen anzutreiben. Grins verwies ihm fein wüstes Betragen mit drohenden Gebärden. Da hatte der Russe einen Einfall. Er strahlte mit einem Male vor Freude übers ganze Gesicht, hob zwei Finger zum Mund und pfiff gellend gegen den Wald hin. „Alle Wetter!" dachte Peter. „Er pfeift feinen Leuten. Jetzt wird's ernst." Und er riß den Karabiner von der Schulter. Aber der Russe winkte begütigend, pfiff noch einmal, und gleich darauf trabte im lichten Holz zwischen den Stämmen ein Gaul heran, wieherte hellauf und setzte über den Graben. „Oh, ein Pferdchen!" sagte Grins. „Das ist aber mal ein besonderes Vieh!" Je länger er sich das Tier besah, desto komischer kam es ihm vor, und schließlich schlug er eine laute herz- hafte Lache an: „Das ist ja ein Pferd in ein Kalbfell eingenäht!" „Ist das deines?" fragte er den Kosaken. Der Russe grinste stolz und nickte. Zum Beweis schnalzte er auf eine eigentümliche Art mit der Zunge, sogleich lag der Gaul auf den Knien, den Kopf längs der Erde gestreckt. Er schnalzte wieder, — das Tier sprang auf und schüttelte sich unter dem schäbigen Sattel. Peter lachte ein bißchen und lobte: „Ein kluges Pferdchen!" Aber für derlei Kunststück-chen hatte er eigentlich wenig übrig, so was mutete ihn läppisch an. Da führte der Kosak den Gaul an die Deichsel und suchte dem Deutschen auf allerhand Weise begreiflich zu machen, daß das Tier ja vor den Wagen gespannt werden könne. Daran hatte Grins nun allerdings nicht gedacht. Aber der Vorschlag leuchtete ihm ein. Der Gaul war so klein und unansehnlich, dazu beispiellos struppig, abgemagert und vernachlässigt, er steckte auch in einem ganz verbotenen rotgescheckten Fell, aber hatte er nicht vier Beine? Das Kummet des erschossenen Handpferdes war ihm natürlich viel zu groß, aber Peter wußte Rat. Während dem armen verhungerten Schecken ein Futterbeutel borgehangen wurde, knüpfte er, ganz wie er es bei den Wrangelkürassierein gelernt hatte, ans dem Hinterzeug des toten Schimmels und ein paar Bindesträngen ein Sielengeschirr zurecht. Der Kosak verstand sogleich, woraus die Arbeit hinauswollte, und erwies sich dabei so flink" und gewandt, daß Peter mit dem Gedanken spielte, dem armen Teufel zur Belohnung einen Schluck aus der Flasche zu gönnen. Aber er ließ es zuletzt doch bei der guten Absicht bewenden. Der Russe scharwenzelte ihm allzu demütig, und vor allem — das konnte Peter am wenigster: vertragen, — behandelte er feinen Gaul schlecht. Ging das Tier nicht sogleich beiseite, wurde es mit dem Stiefel gegen den Leib getreten, und gar früher mußte der Scheck grausam mißhandelt worden fein. Er sah schrecklich aus: am ganzen Körper, selbst am Kopfe, war er mit Striemen bedeckt, der Kerl hatte ihn sogar über die Augen geschlagen, zur schlimmen Letzt aber war das Fell am rechten Hüftknochen wie eine Hand so groß abgeschunden, dort waren die Knntenhiebe auf das rohe blutige Fleisch geführt worden. Grins wies finster auf die Stelle und drohte dem Russen mit der Faust. Der aber wehrte ab, als wollte er sagen: „Das macht nichts, das heilt schon wieder!" Es war ein seltsames Paar: der stattliche derbe Brauerschimmel mit seinem glatten Fell

7. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 162

1916 - Stuttgart : Franckh
162 sich: „Wenn er jetzt die Hand nach dem Apparat ausstreckt, mußt du ihn niederschießen." Es lief ihm kalt über den Rücken. Dann raffte er sich zusammen. „Herr Bürgermeister, ich bin durch die Umstände gezwungen, Ihr Los an das meine zu ketten. — Joindre votre sort au mien," er sagte es ganz pathetisch, auf sehr französische Manier, wie ihm schien. „Glauben Sie sich imstande, uns aus der Stadt herauszuhelfen ?" Der andere spielte mit seinem Papiermesser. „Je tächerai,“ sagte er nach kurzem Besinnen, „ich will es versuchen." „Gut," schloß Varrendorf die Unterredung, „Sie werden mit niemand sprechen und uns im Notfall für Engländer ausgeben. Einstweilen muß ich Sie bitten, sich als meinen Gefangenen zu betrachten." Er bat um etwas Essen, bekam Brot und Schinken, dazu eine Flasche vorzüglichen weißen Bordeaux vorgesetzt. Durch das Fenster, das auf den Hof hinausging, konnte er sich überzeugen, daß auch feine Leute zu essen erhielten. Er kam zu ihnen hinunter, als sie gerade den Pferden die leeren Freßbeutel abschnallten, ließ sie antreten, sagte in kurzen Worten, wie es stand. Den braven Kerls blitzte die Kampf- und Abenteuerlust aus den Augen. „Herr Leitnant, jetzt fangt dös G'fpoaß erst richtig an!" meinte einer der Bayern. Varrendorf nickte ihm zu. Dann erschien der Bürgermeister, in Seidenhut und schwarzem Mantel, einen Stock mit elfenbeinernem Knauf in der Hand. Sie nahmen ihn in die Mitte, Varrendorf Hielt sich neben ihm. Helme und Tschapkas wurden auf die Packtaschen gebunden und die zerknitterten Feldmützen aufgestülpt: „Also, wir sind jetzt Engländer, merkt's euch!" So verließen sie den Rathaushof. Der au der Spitze reitende Vizewachtmeister wollte in eine breite, belebte Straße einbiegen. „Ii y a du danger, monsieur,“ sagte der Bürgermeister, stehenbleibend. „Dort liegen am jenseitigen Ende Kasernen. Wählen wir einen andern Weg." Sie bogen in eine enge Nebenstraße ein, die jener großen Verkehrsader parallel lief. „Hier kommen wir ungefährdet nach der Porte de D." Man hörte Musik näherkommen und vorüberziehen: die raschen, bewegten Rhythmen des „Sambre-et-Meuse“- Marsches brachen sich an den langen Häuserfronten einer ihren Weg rechtwinklig schneidenden Querstraße. Man sah, daß Militär vorüberzog. „Sie marschieren auf dem Boulevard," sagte der Bürgermeister. Das war die Straße, vor der sie der Bürgermeister gewarnt hatte. Sie kamen um eine Straßenbiegung und sahen in der Ferne die zwei dunklen Torbogen der Porte de D. vor sich liegen. Varrendorf fragte, ob das Tor etwa geschlossen sei. Der alte Herr verneinte: der Durchlaß mache im Wall eine Krümmung, deshalb erschienen die beiden Torbogen schwarz. Aber alsbald tauchte eine neue Sorge auf: in der linken Durchfahrt stand etwas Helles, noch tticht näher zu erkennen. „Wenn das man bloß keene Kanone ist," berlinerte Varrendorf zu seinen Leuten, die pflichtschuldigst lachten. Sie kamen näher und erkannten sogleich alle: es war natürlich eine Kanone. Für einen Augenblick verging ihnen das Sachen. Unterm Tor- bogen hielt ein Geschütz mit Bespannung, die Pferdeköpfe ihnen abgewandt; Leute waren nicht zu sehen. Die mählich zunehmende Dämmerung vereitelte eine genauere Feststellung. Varrendorf kommandierte ein leises „Halt". Ein Verdacht stieg in ihm auf; er sah den Bürgermeister an, tastete nach der Pistolentasche am Gurt. „Sehen Sie das Geschütz dort?" fragte er scharf. Der Bürgermeister nickte. Er sah in der Dämmerung noch blasser und kränker aus als vorher. Es gab ein kurzes Verhandeln. Der Franzose beteuerte feinen ehrlichen Willen, den deutschen Reitern aus der Stadt hinauszuhelfen, und Varrendorf konnte nicht anders, als ihm Glauben schenken r der Mann hatte sich bisher als so anständig und zuverlässig bewährt, daß man ihm nicht bei der ersten Schwierigkeit mißtrauen durfte. Wie weit es, bei Vermeidung der Porte de D., bis zum nächsten Tor sei? — Eine halbe Stunde, und belebte Straßen zu passieren. — Dann lieber nicht! Einen Augenblick noch blieb der Leutnant unschlüssig, dann hielt er auf einmal dem alten Herrn mit einer freimütigen Bewegung die Hand hin: „Ich danke Ihnen für Ihre gütige Hilfe, Herr Bürgermeister, danke Ihnen auch im Namen meiner Kameraden. Wir werden Ihnen das nicht vergessen. Ich brauche Sie nicht mehr, wir wollen Sie nicht zwecklos in Gefahr bringen. Ich versuche, mit meinen Soldaten hier herauszukommen." Und dann zu feinen Leuten gewandt: „Kerls, wir fitzen in einer verteufelten Patsche! Ihr seht alle dort das Geschütz; wo eines ist, werden noch mehr fein. Aber wir müssen durch. Die Dunkelheit wird uns helfen. Kein Wort gesprochen und ruhig im Schritt hinter mir her. Na, denn los!" Sie ritten wieder an, Varrendorf jetzt an der Spitze des Häufleins, näherten sich langsam dem Tor. Er hätte am liebsten laut gelacht, so bizarr und unwahrscheinlich mutete ihn die Begebenheit an. Dann ertappte er sich dabei, wie er allerlei Unsinn vor sich hinmurmelte: Junge, Junge, wenn das man bloß gut ausgeht! Dolle Sache, dolle Sache, würde mein alter Chef sagen. Zu schade, daß er nicht hier ist! — Auf einmal überlegte er wieder ganz kühl und fachlich: gefetzt, es stehen dort Offiziere oder Kerls — ich werde gut tun, ihnen „Good bye“ zu sagen. Das wird jeden etwaigen Verbacht zerstreuen. Unsre Mützen sehen schließlich doch nicht so ganz englisch aus. Wenn sie aber dann etwa eine Frage stellen, eine längere Unterhaltung Beginnen sollten . . . Die Konturen des Geschützes und seiner Bespannung traten schärfer hervor. Und plötzlich löste sich aus der grauen Masse die Form einer menschlichen Gestalt, lang und hager, flache Mütze auf dem Kopf, Pfeife im Munb. Ein Englänber^ unverkennbar. Der sah sich die siebzehn Reiter an . . . Die Deutschen Blickten gerabeaus in das Dunkel des Torbogens. Varrendorf legte grüßend die Hand an die Mütze. Im letzten Augen-Blick entschloß er sich, boch noch „Good bye“ zu sagen. Aber das Wort Blieb ihm im Halse stecken. Sie ritten vorüber, langsam, zu zweit neben-einanber. Der Englänber hatte bett Gruß er-wibert, lässig, aber nicht unhöflich; jetzt wanbte-er sich langsam ab. Sie müssen unsre Herzen klopfen und bröhnen hören unter bett Torbogen^

8. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 108

1916 - Stuttgart : Franckh
befestigt ist und soll den Soldaten im Felde vorangetragen werden und ihnen den Weg zeigen. Schon die alten Germanen trugen vor ihren Heerscharen gewisse Feldzeichen her, auf Stangen befestigte Tierbilder, so des Stieres, des Ebers und der Schlange. Aber auch andere Völker bedienten sich gewisser Feldzeichen auf ihren Kriegsfahrten: Die Perser hatten aus einer Lanzenspitze einen goldenen Adler mit ausgebreiteten Flügeln, die Römer führten den Adler, das Pferd, die Wölfin und den Eber, bei den Griechen sah man die geheiligte Eule, eilte Sphinx und einen halben Wolf oder auch die Bilder von Kastor und Herakles und die Assyrer malten auf ihre Feldzeichen eine Taube. Bei allen Völkern gab das Feldzeichen durch feine Erhebung das Zeichen zum Beginn des Kampfes und durch sein Senken wurde der Eintritt der Waffenruhe verkündigt. Zur Zeit Kaiser Ottos I. stellte das Hauptfeldzeichen einen Engel dar, aber schon unter Otto Ii. erscheint der Adler, der sich später in einen Doppeladler (Österreich, Rußland) verwandelte. In der Ritterzeit bildete die Hauptsturmfahne, die nur von einem durch Rang und Tapferkeit ausgezeichneten Führer (sehr oft waren es Fürsten) getragen wurde, den Mittelpunkt der ganzen Schlacht, während die Fahnen der einzelnen Abteilungen von geringerer Bedeutung waren. Roland selbst trägt die Fahne Karls des Großen, und im Nibelungenlied Volker die der Burgundern In der Schlacht auf dem Lechfelde ergreift sie Kaiser Otto der Große und führt feine Truppen zum Angriff, und den Mailändern dünkte es 1238 als das Schwerste, daß sie Kaiser Friedrich Ii. zwang, ihm ihre Fahne zu Füßeu zu legen und zu verbrennen. Fiel die Fahne, so war die Schlacht verloren; wurde sie während des Treffens von einer Partei freiwillig gesenkt, so erklärte sich diese für besiegt. Um das Ehrenzeichen möglichst zu schützen, war die am Sattel des Kriegers befestigte Fahnenstange reichlich mit scharfen Nägeln gespickt. Die Fahnen hatten bald eine Größe erreicht, daß selbst ein starker Mann sie nur mit Mühe tragen konnte. So verfielen die italienischen Städte ans die Idee, die Fahnen auf einen Wagen zu stellen. Solch ein Wagen war ein vierrädriger, kostbar ausgeschmückter Karren, welcher mit einem hohen Mastbaum versehen war und immer von weißen Ochsen gezogen wurde. Zuweilen führte der Fahnenwagen, in Italien „Ear-roeeio" genannt, noch eine Glocke, deren Läuten dem Heer den Befehl zum Vormarsch gab, während ihr Stillschweigen Halt gebot; nach einer andern Mitteilung fand sie aber nur für die Gottesdienste Verwendung. Hinter zinnenartigen Schutzwehren wurde der Wagen von einer Schar der edelsten Söhne besetzt und verteidigt. Zu Ansang des 12. Jahrhunderts fand der Fahnenwagen auch in Deutschland Aufnahme (er hieß hier „Standart" oder „Karasche") und erhielt sich bis zu den Hussitenzeiten. Von purpurroter Farbe war das Tuch der Blutsahne als Zeichen des Kaisertums und der obersten Lehnsherrlichkeit. Ihren Namen hatte sie davon, daß unter ihr bis ins 17. Jahrhundert vom Kaiser die mit dem Blutbann verknüpften Lehen verliehen wurden. Daun gab es eine Reichsfahne, deren Führung galt als Ehrenamt für die Tapfersten ans dem höchsten Adel des Reichs. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach trug sie dem Kaiser Friedrich I. auf den italienischen Zügen voran, und Kaiser Ludwig der Bayer belehnte den Grafen Ulrich von Württemberg 1336 mit ihrer Führung, bei welcher Gelegenheit sie zum ersten Male ©turmfahnegenannt wurde. Sie bestand aus einer roten Stange mit gelber Fahne und dem Bild eines einfachen schwarzen Adlers, darüber befand sich ein roter Schenkel, als Hindeutung auf die Blut-fahne. Mit der Reichsren ns ahne war das Kurhaus Sachsen belehnt worden. Das Fahnentuch war weiß und schwarz gestreift und trug in der Mitte zwei gekreuzte rote Schwerter. Von blutroter Seide war auch die große Fahne der Landsknechte. Als Verteidiger der Fahne waren die Führer und zwei Fähnriche bestimmt; fielen diese, so mußte jeder andere für die Rettung der Fahne sorgen. In der „Kriegsregierung" gibt Gras Rheinhard folgende Stelle wieder: Ihr Fähnriche, da befehle ich euch die Fähnlein mit der Bedingung, wenn ihr werdet in die Hand geschossen, da ihr das Fähnlein tragt, daß ihr es in die andere nehmt, werdet ihr dieselbe auch geschädigt, so werdet ihr das Fähnlein ins Maul nehmen. Werdet ihr aber von den Feinden überdmngen, sollt ihr euch darein wickeln und euer Leib und Leben darinnen lassen, ehe ihr euer Fähnlein mit Gewalt nehmen lasset." Es wird berichtet, daß die Fähnriche,, wenn sie alles verloren sahen, sich in die Fahne einwickelten und sich vom Feinde erstechen ließen. Bei allen Völkern wird die Fahne von den Kriegern als ein Heiligtum betrachtet, für dessen Verteidigung jeder Soldat fein Leben hingibt. Der Verlust des teuren Feldzeichens galt immer für ein großes Unglück, und es war die höchste Strafe einer Truppe, wenn ihr die Fahne abgenommen wurde. Deshalb werden die vom

9. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 45

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 45 ziehen. Es gibt in Rumänien sehr viele Leute, die es nicht ehrlich meinen, denen man bloß eine ordentliche Land voll Geld in die Tasche zu stecken braucht, so tun sie alles, was man von ihnen verlangt. Und daran Ließen es unsere Feinde nicht fehlen! Und als es' uns dann im Sommer 1916 scheinbar so schlecht ging, da dachten die Rumänen, jetzig wäre ihre Zeit gekommen. Mit einem Male war die Kriegserklärung da, und gleich standen auch die rumänischen Truppen fertig an den Transsylvanischen Alpen und marschierten flott in Siebenbürgen ein. Die beiden wichtigsten Städte im Süden von Siebenbürgen, Kronstadt und Lermannstadt, wurden schon am zweiten und dritten Kriegstage von ihnen eingenommen. Damit waren sie über das hohe Gebirge hinaus, das ja doch der wichtigste Schuh für Ungarn hätte sein sollen. Da könnt ihr euch vorstellen, was für einen Jubel es in Bukarest, der rumänischen Lauptstadt, gegeben hat! Am zweiten Tage des rumänischen Krieges wurde Generalfeldmarschall von Lindenburg zum Generalstabschef des gesamten deutschen Leeres ernannt! Und nun gab es einen Krieg von echt Lindenburgischer Art. Es wurden gegen Rumänien zwei Leeresgruppen aufgestellt, die eine in Bulgarien, um von Süden anzugreifen, unter General-feldmarschall von Mackensen, dem Sieger in Polen und Serbien, die andere in Siebenbürgen unter General Falkenhayn, dem Vor-gänger Lindenburgs im deutschen Generalstab, um von Norden aus gegen die Walachei vorzugehen. Wenn ihr euch nun einmal auf der Karte das Königreich Rumänien anseht, wie es vor dem Weltkriege war, da sieht es etwa aus wie ein kurzer Strumpf, eine Socke. Die Walachei ist der riesige Füßling, die Dobrudscha der Lacken und die Moldau der schmale Schaft. Auf Lacken und Sohle des Rumänenlandes war es aber zunächst abgesehen. Dieser Füßling hat für einen Krieg, wie er hier ausbrach, gar eine sehr unangenehme Lage. Wenn von der spitzen Ecke im Norden aus eine Armee in die Walachei einbrach, so wurden alle Truppen, die in dem westlichen Teil der Walachei standen, abgeschnitten und eingekreist. Ebensv ging es ihnen, wenn eine Armee von Südosten her durch die Dobrudscha und über die Donau ging. Dieser nach Westen vorspringende Teil der Walachei, die Fußspitze des rumänischen Strumpfes, mußte also zunächst und auf jedenfall gesichert werden. Wollten dicrumänen ihre Soldaten,

10. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 49

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
m Der rumänische Krieg. 49 in Rumänien einmarschierten, lag das ganze von England aufgekaufte Getreide schön für uns bereit, und die Engländer hatten es schon für uns bezahlt. Da haben unsere Soldaten einen mächtigen Spaß gehabt, wenn sie an Scheunen und Mieten die großen Tafeln fanden mit der Inschrift: Eigentum des englischen Staates. Während Falkenhayn so im besten Vormarsch von Nordwesten her war, ging plötzlich Mackensens Leer über die Donau. Das war auch wieder eine völlige Überraschung. Wieder fürchteten die Rumänen natürlich, er würde ganz im Osten herüberkommen, um ihre Leere vom Rückzug abzuschneiden. 3m Osten hatten sie denn auch alles getan, um einen Abergang zu hindern. Da aber die Donau dort dicht vor ihrer Mündung überall ganz ungeheuer breit ist, noch viel breiter als bei Belgrad, wo sie Mackensen schon einmal überschritten hatte, war an einen Abergang im äußersten Osten nicht zu denken, und darum ging Mackensen etwa gerade in der Mitte der Walachei, da wo beim Fuß der Ballen sitzt, und wo man auf rumänischer Seite keine besonderen Sicherheitsmaßregeln getroffen hatte, über den Fluß herüber. Auch hier glückte die Überraschung vollkommen. And nun marschierte von Mackensens Leer eine Gruppe nach Norden auf Falkenhayns Truppen zu, sodaß hier die Rumänen zwischen zwei Feuer gerieten und deshalb ihre Flucht noch mehr beschleunigen mußten. Eine andere Gruppe aber zog nach Osten immer an der Donau entlang. Aberall, wo sie hinkam, konnten nun von der anderen Seite der Donau ohne Gefahr die Mackensenschen Truppen übersetzen, und so brach denn allmählich die ganze Südgrenze entlang, an der Fußsohle des Strumpfes also, ein großes joeer in die Walachei hinein. Wenn jetzt die Rumänen nicht ganz eilig nach Nordosten abzogen, so konnten sie doch noch eingeschlossen werden, und so rissen sie aus, was das Zeug halten konnte. Immer neue Getreidemengen sielen dabei in unsere Lände. Die Äauptstadt des Landes, Bukarest, wurde von den Truppen Mackensens von Süden her umschlossen, und obwohl Bukarest nach französischen Plänen als eine der stärksten Festungen ausgebaut war, versuchten die Rumänen nicht die geringste Verteidigung, sondern flohen immer schneller und schneller nach Norden. Damit waren nun unsere Äeere an der Stelle angelangt, wo das Königreich Rumänien aus der west-östlichen Richtung in die Aauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 3. Teil. 4
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